Pneuschränke, Reifenschränke, Pneuboxen

Pneuschrank, Reifenschrank, Pneubox, Pneukasten, Reifenkasten

Pneuschränke dienen zur Aufbewahrung von Reifen / Pneus oder diverser anderer Sachen. Gemäss feuerpolizeilicher Vorschrift dürfen brennbare Materialien nur in Metallschränken bis 1 m3 verstaut werden. Im weiteren sind die teilweise teuren Reifen mit Felgen gut gegen Diebstahl geschützt, da die Reifenschränke mit einem Sicherheitszylinderschloss und 2 Schlüsseln abschliessbar sind. In den seltenen Fällen werden Pneuschränke mit Drehriegel augestattet bei denen ein Bügelschloss eingesetzt werden kann.

Geschichte
Pneuschränke sind erst seit dem Bau von Tiefgaragen (seit ca. 1950) ein Thema. Da viele verschiedene Besitzer/Mieter eines Tiefgaragenparkplatzes auf engem Raum Ihre Reifen oder andere Güter aufbewahren mussten. In der Anfangsphase waren die Pneuschränke als Mittel für eine bessere Ordnung gedacht. In der heutigen Zeit ist der Einsatz von solchen Schränken in vielen Kantonen gesetzlich Pflicht, sofern jemand brennbare Waren in der Tiefgarage aufbewahren möchte.

Herstellung

Grundmaterial
In der heutigen Zeit kommt als Rohmaterial praktisch nur noch kaltgewalztes Stahlblech in verschiedenen Qualitäten zum Einsatz. Hier gibt es 2 grundsätzlich verschiedene Ausgangsformen: Plattenmaterial oder Rollenmaterial. Beide Materialien können mit einer verzinkten Oberfläche versehen werden.

Stahlblech mit elektrolytisch oder galvanisch verzinkter Oberfläche
Bei diesem Verfahren wird das Stahlblech in einem mit Flüssigkeit gefüllten Behälter gelegt und an den negativen Pool (Kathode) der Spannung angeschlossen. Der Zink wird im gleichen Behälter an den positiven Pool (Anode) angeschlossen. Die positiv geladenen Zink-Ionen werden von der Kathode (Stahlblech) angezogen und bilden eine dünne Zinkschicht auf dem Material.
Bei diesem Verfahren wird bzw. bleibt die Oberfläche sehr eben oder fein. Dadurch eignet sich das Stahlblech für die weitere Verarbeitung zu Schränken sehr.

Stahlblech mit feuerverzinkter Oberfläche
Bei diesem Verfahren wird das Stahlblech durch einen Behälter mit flüssigem Zink gezogen. Dadurch wird eine relativ Dicke Schicht auf das Stahlblech aufgetragen. Durch die hohen Temperaturen des Zinkbades und der unebenen Oberfläche, muss das Material nachträglich kaltgewalzt werden.

Obschon aus Sicht des Korrosionsschutzes das feuerverzinkte Material einen Vorteil hat, überwiegen in der weiteren Verarbeitung zu hochwertigen Schränken die Nachteile. Material mit einer Zinkschicht kann nur sehr schwer geschweisst werden. Entweder muss viel mehr Strom eingesetzt werden damit die Zinkschicht zuerst verbrennen kann oder die Einzelteile können nur gesteckt oder verschraubt werden. Durch das Schweissen mit relativ hohem Druck entstehen wiederum Verformungen welche entweder das Erscheinungsbild des fertigen Schrankes stören oder diese müssen durch schleifen oder Spachteln entfernt werden. Aus diesem Grund wird mehrheitlich elektrolytisch verzinktes Stahlblech eingesetzt, welches einfacher geschweisst werden kann.

Verarbeitung des Materials
Früher in den Anfängen der Schrankherstellung wurde das Stahlblech mit Handwerkzeugen vorbereitet. Diese sehr ineffiziente Methode wurde durch verschiedene Maschinen abgelöst. In der heutigen Zeit werden die Metallbleche mit Stanz- oder Laserschneidmaschinen und Abkanntpressen die manuell oder sogar vollautomatisch verarbeitet.
Durch diese Industrialisierung mit sehr teuren Maschinen ist eine rationelle und kostengünstige Herstellung nur noch im Mehrschichtbetrieb möglich.

Norm- / Bauvorschriften
Dies ist abhängig von der Art des Reifenschrankes. Gemäss feuerpolizeilicher Vorschrift, muss es Bei normalen Flügeltürenschränken gibt es keine DIN oder andere Norm die vorgegeben ist. Bei Tresoren, feuersicheren Schränken und diversen anderen Schranktypen sind verschiedene Normen massgebend. Dies sind in der Regel VDMA oder EN 1143-1 und EN 14450. Die Vorschriften sind auch Landesspezifisch anders. In der Schweiz gibt es als Beispiel eine Vorschrift, dass Garderobenabteile eine Mindestbreite von 300 mm haben sollten.

Montage-/Auslieferungsformen
Es gibt viele verschiedene Arten von Montagearten die teilweise direkt mit der Qualität und dem Preis im Zusammenhang stehen.

Auslieferung in Einzelteilen unmontiert
Bei dieser Art werden die Teile einzeln hergestellt und so vorbereitet, dass der Kunde alle Teile anhand einer Aufbauanleitung bei sich zu Hause oder im Geschäft aufbauen kann. Die Teile können gesteckt oder verschraubt werden.

Vorteile
- geringer Platzbedarf beim Versand
- einfach und kostengünstig in der Herstellung
- kann auch bei sehr engen Platzverhältnissen in die vorgesehenen Räume gebracht werden

Nachteile
- geringere Stabilität als bei verschweissten Schränken
- grosser Aufbauaufwand für den Endverbraucher
- Einzelteile können fehlen
- teilweise schwer verständliche Anleitungen
- Werkzeug für den Aufbau fehlt

Auslieferung komplett fertig zusammengebaut
Bei dieser Art werden die Schränke bereits beim Hersteller zusammengebaut. Die hochwertigste Form ist das Punkt-Verschweissen. Diese Art des Zusammenbaus ergibt sehr robuste und langlebige Stahlschränke. Die vom Hersteller vernieteten oder verschraubten Schränke sind nicht so robust bzw. können mit der Zeit instabil werden.

Vorteile
- kein Zusammenbau beim Kunden notwendig
- sehr hohe Robustheit
- sofort einsatzbereit

Nachteile
- der Transport ist aufwendig und dadurch teuer
- keine Möglichkeit über enge Gänge oder Treppen ans Ort zu gelangen
- teurer in der Herstellung da Montage durch den Hersteller

Nutzungsformen
- Pneuschrank
- Materialschrank
- Felgenschrank
- Kleinmaterialschrank
- Autozubehörschrank
- Werkstattschrank für Wandaufhängung

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